Meine Arbeitsweise: Wachskollagen

Beim Lesen der Gedichte tauchen Bilder in mir auf, Farbigkeit, Struktur, Rhythmus. Schreibe ich dann den Text mit Pinsel und Farbe viele Male auf feines Japanpapier, dringe ich tiefer ein. Der Text wirkt wie ein Mantra, das, meditativ wiederholt, neue Sichtweisen frei gibt. Ohne Punkt und Komma reihe ich Buchstabe an Buchstabe, schreibe die Texte auf einzelne Blätter mehrfach übereinander, in verschiedenen Farben, Formen, Größen und Richtungen. Das nun deutlicher gewordene innere Bild versuche ich in einer Collage zu realisieren. Einige Teile der beschriebenen Papiere werden mit Blattsilber unterlegt. Schriftbahnen werden in Form gerissen, überkreuzen sich, neue Strukturen und Farbgebungen entstehen. Bearbeitete Fotos werden eingefügt. Alle Schichten werden übereinander gelegt und abschließend mit flüssigem Wachs verbunden. Transparenz entsteht. Das Ergebnis ist ein kräftiges, vielschichtiges Papier, dem  Pergament verwandt,  das aus mehreren Hautschichten besteht, die alle sichtbar bleiben. Die Lesbarkeit des Textes ist weitgehend verschwunden, die Buchstaben als Bildelemente und die verfremdeten Fotos helfen das imaginierte Bild zu realisieren.